Wussten Sie, dass Valenciennes einst Schauplatz für ein wegweisendes Ereignis der Justizgeschichte war? An der Place d'Armes erfahren Sie mehr. Am 20. Mai 1455 war es hier brechend voll – selbst Philipp der Gute, Herzog von Burgund, war zugegen. Niemand wollte das große Duell verpassen, das hier stattfinden würde. Protagonist der Geschichte war Coquel, ein Mann, der nach einem Mord in Valenciennes Zuflucht gesucht hatte. Damals besaß die Stadt das Recht auf Asyl für Verbrecher, ein einzigartiges Privileg, das als „Franchise de Valenciennes“ (Ausnahme von Valenciennes) bezeichnet wurde. Das Gesetz legte fest, dass Straftäter hier in Frieden leben konnten, bis jemand sie öffentlich des Verbrechens beschuldigte. Ein Verwandter des Opfers, Mahuot, tat genau das. Der einzige Weg, den Konflikt zu beseitigen, war ein Duell mit Stöcken, den Waffen der Aristokratie. Der Kampf war so grauenvoll, dass Philipp der Gute diese Tradition abschaffte, zur großen Enttäuschung der Einwohner.
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